Ich mache hier als neuer gleich mal Butter bei die Fische und möchte euch gern meine Ansichten und meinen Kummer zum Thema Familie erläutern.
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Seit dem Zeitpunkt wo ich anfing mein eigenes Leben zu leben, auf eigenen Füßen stand, Erfahrungen zu machen, mir ein eigenes Bild von der Welt zu machen und Veränderungen an meinem Lebensstil vorzunehmen entferne ich mich immer mehr von meiner Familie. So habe ich nach meinem Start ins eigene Leben versucht so viel wie nur möglich an Erfahrungen zu machen, habe vieles probiert und versucht herauszufinden wer ich eigentlich bin. Ich habe mich in vielen verschiedenen Sportarten und Tätigkeiten probiert. Ich hörte auf mich von Medien lenken zu lassen (besitze auch kein Fernsehen mehr) und bildete mich selbst durch lesen und recherchieren von Informationen im Internet sowie Themen-bezogenen Diskussionen in Sachforen. Ich fing an mich mit meiner Gesundheit auseinanderzusetzen, hörte auf mich von Fastfood und anderem Müll zu ernähren den man im Supermarkt bekommt und stieg um auf eine gesunde Ernährung. Seit fast einem Jahr lebe ich zudem (moralisch/ethisch bedingt) vegetarisch - dies aber nur als Übergang zum Veganismus, da sich dies für mich nach langer, intensiver Beschäftigung mit dem Thema als die einzig logische Art zu leben herausgestellt hat. Und genau das war ausschlaggebend. Seit ich mich mit gesunder Ernährung allgemein sowie mit der vegetarischen/veganen Lebensweise beschäftige kommt es immer wieder zum Streit. Es bringt mir einfach niemand Verständnis entgegen, nein es besteht ja nicht einmal ein Interesse. Man wird sofort abgestempelt... ich will das jetzt nicht vertiefen, da ich hier niemanden bekehren will oder missionarische Leistungen vollbringen will. Man kann sich glaube ich gut vorstellen worauf ich hinaus will.
Was dazu führt, dass ich mich absichtlich von ihnen entferne, ist diese Oberflächlichkeit welche in der heutigen Gesellschaft ja leider weit verbreitet ist und auch in meiner Familie herrscht. Es gibt und gab nie jemanden mit dem man ein tiefgründiges Gespräch führen kann, das tut und sucht auch niemand. Wozu auch? Sie leben jeder ein sehr einfaches Leben, lassen sich von Medien lenken und tun das was sie glauben tun zu müssen. Leider ist das genau die Art Mensch von der ich mich generell im Leben distanziere - warum sollte ich also bei bestimmten Personen eine Ausnahme machen nur weil ich mit ihnen verwandt bin? Ich sehe es mittlerweile nicht mehr ein diesen moralischen/gesellschaftlichen Zwang mitzumachen und befinde mich in einer Zwickmühle aus Moral und Verstand, wobei der Verstand zunehmend die Überhand hat.
Zur Zeit bin ich an einem Punkt angekommen, an dem mich mit meiner Familie nicht mehr verbindet als mein Nachname auf dem Papier und die leibliche Abstammung. Und im Prinzip ist das auch alles was eine Familie ist, alles andere was eine Familie sein kann (Halt, Verständnis, Liebe, Zufluchtsort, ...) sind Eigenschaften die man genau so gut in anderen Menschen finden kann. So abgebrüht meine Verständnis von einer Familie auch klingen mag, so muss ich dennoch dazusagen, dass ich, sofern ich einmal das Glück haben sollte die passende Frau zu finden, für mein Kind/meine Kinder später einmal trotzdem genau all dies sein möchte.
Mit dieser Einstellung fühle ich mich mittlerweile sehr allein, kann mir jedoch nicht vorstellen das dies der Fall ist weshalb ihr mich gern vom Gegenteil überzeugen dürft