Mir ist schon öfter und gestern Abend mal wieder aufgefallen, dass meine Erinnerungen sehr lückenhaft sind. Da ich nur meine eigenen Erinnerungen habe, kann ich nicht beurteilen, ob das bei jedem so ist oder ob das mit meinem psychischen Krautsalat zusammenhängt, deswegen wollte ich euch mal fragen, was ihr davon haltet.
Ein Beispiel: Mein Abi-Abschlussball
Und das ist wirklich nur ein Beispiel von vielen.
Ich weiß, dass
- ich da war
- ich vorher bei einer Freundin war, weil es ein Bild von uns beiden in unseren Ballkleidern gibt
- wo er stattgefunden hat
- ich im Laufe des Abends mit meiner ehemaligen Deutschlehrerin geredet habe und sie mir ihre Adresse gab, weil sie an meinen Geschichten interessiert war
Das ist alles. Ich weiß nicht, wie ich hingekommen bin, wie der Ballsaal von innen aussah, ob und wenn ja was für ein Programm es an dem Abend gab, ob es Buffet oder Menu gab, ob ich getanzt habe, wie lange ich geblieben bin, wie ich wieder nach Hause gekommen bin...
Und der Ball ist erst 9 Jahre her und ja doch eigentlich ein wichtiger Tag gewesen.
So geht es mir mit sehr vielen Erinnerungen, eigentlich mit den meisten. Es gibt ein paar Bilder dazu in meinem Kopf und Dinge, die ich weiß - nicht, weil ich mich daran erinnern kann, sondern weil es als Tatsache in meinem Kopf gespeichert ist.
Und es gibt Dinge, die sind wie ausgeschaltet und wenn mich etwas daran erinnert, dann ist das ein Gefühl von 'Ach ja, das hast du ja auch erlebt'. Wie ein Buch, das man vor Ewigkeiten mal gelesen hat und bei dem man noch in etwa weiß, worum's ging und wie es endete, aber nicht mehr, wie das alles genau ablief.
Ist das normal? Habt ihr das auch?
Es beschäftigt mich gerade... Auch weil eine gewisse Angst daran hängt, der Gedanke, alles aufschreiben zu müssen, um es nicht zu vergessen.