Aus anderen Foren weiß ich, dass es besser ist, ne Triggerwarnung zu setzen. Also hiermit TRIGGER!!!
Ich will mal kurz meine Ausgangslage schildern:
Meine Mutter ist ein böser Mensch. Sie ist eiskalt, berechnend und egoistisch und ich bin mir sicher, wenn sie mal stirbt, wird der Teufel es sich nicht nehmen lassen, sie persönlich mitzunehmen

Meine Mutter hat mich fast tot geprügelt. Nicht einmal, zig mal! Ich war ein kleines Kind und wir hatten neuen Haftkleber, den ich unbedingt testen wollte. Heimlich natürlich. Dabei ist mir ein Tropfen auf den Griff unserer Thermoskanne gekommen. Als meine Mutter das bemerkte, war der Tropfen schon hart. Sie fragte mich, ob ich das gewesen sei. Aus Angst verneinte ich. Sie wurde lauter und fragte nochmal. Ich verneinte erneut. Sie wurde noch lauter und bedrohlicher und meinte, wenn ich die Wahrheit sagen würde, würde mir nichts passieren. Erst verneinte ich erneut, aber dann knickte ich ein. Und dann gab es für sie kein Rechts und kein Links mehr. Wie ne Irre prügelte sie auf mich ein, sie schlug mich, sie trat mir in den Bauch, sie zog an meinen Haaren und schleuderte meinen Kopf gegen die Wand. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein. Es war nicht lange, denn als ich wieder zu mir kam, schrie und trat sie immernoch auf mich ein. Ich blutete überall und hatte höllische Schmerzen im Bauch. Dann jagte sie mich die Treppe hoch in mein Zimmer und zwang mich zu einer Entschuldigung. Ich wusste zwar nicht wofür, aber ich malte ihr ein Bild. Das zerriss sie in der Luft und meinte, dass sie ne ordentliche Entschuldigung erwartete. Dann ging sie und lies mich allein. Ich weinte und versorgte erstmal meine Wunden so gut wie ich konnte. Irgendwann kam mein Vater von der Arbeit heim und ich betete so, dass er zu mir kommen sollte. Ich wollte, dass er mich sieht, damit er weiß, was sie getan hatte. Aber sie meinte nur zu ihm, dass ich gelogen hätte und deshalb Hausarrest hätte. Er beließ es dabei und sagte mir nicht einmal 'hallo'. Einige Tage "versteckte" sie mich in meinem Zimmer, damit niemand meine Wunden sehen konnte.
Ca 14 Tage danach plagte ich mich immernoch mit tierischen Bauchschmerzen rum und meinen Eltern blieb nichts anderes übrig, als mich in die Notaufnahme zu bringen. Dort schallte man meinen Bauch und suchte vergeblich nach meiner linken Niere. Die Ärzte wollten mich da behalten, aber meine Mutter wollte partout nicht. Also ging ich wieder heim. Danach musste ich in eine spezielle Röntgenpraxis und die haben mehrere Fragmente meiner Niere in meiner Bauchhöhle wieder gefunden. Sie fragten mich und meine Mutter aus, aber ich hatte zuviel Schiss vor der Wahrheit und meine Mutter war die Königin im Ausreden erfinden. So entließen sie mich und meinten, solange meine rechte Niere arbeitet, muss ich mir keine Sorgen machen. Doch meine Mutter und ich wussten, dass sie mir das Organ kaputt geschlagen hat. Wir haben nie darüber gesprochen.
Schläge habe ich auch dafür bezogen, wenn ich in Mathe zu langsam war. Sie hat mich so oft blutig verprügelt, dass ich heute noch Panik bekomme, wenn ich jemanden etwas vorrechnen soll.
Wenn sie nicht geschlagen hat, hat sie mich psychisch kaputt gemacht. So hatte ich einen Hasen, dessen Stall ich länger nicht sauber gemacht hatte. Sie schrie mich an, dass das Tier so nicht leben kann, zwang mich, den Hasen in einen Karton zu stecken und meinte, sie werde den Hasen nun schlachten und mich dazu zwingen, zu zusehen. Auf Knien bettelte ich sie an, es nicht zu tun und irgendwann lies sie dann ab.
Ein paar Jahre später war in in der Jugendpsychiatrie und ich habe meine Mutter auf ihre Prügel angesprochen. Aber sie hat alles verleugnet.
Daraufhin war ich selbst (mit 16!) beim Jugendamt und habe die angefleht, mich da raus zu holen. Der Typ bagatellisierte und meinte, momentan hätte ich ja keine blauen Flecken. Ich solle froh sein, aus einer intakten Familie zu kommen (kennt der eigentlich die Bedeutung des Wortes intakt?) und außerdem wären die Kassen leer, mich woanders unter zu bringen. Ich habe dann resigniert.
Nach dieser Konfrontation habe ich meine Mutter nie wieder darauf angesprochen. Und wenn man sie reden hört, denkt man, sie war die Vorzeigemutter schlecht hin.
Mittlerweile mache ich auch meinem Vater Vorwürfe, auch wenn er mir gegenüber (fast) immer fair und nie gewalttätig war. Aber er muss gesehen haben, dass ich angst vor ihr hatte. Er muss meine Blessuren mindestens einmal mit bekommen haben. Er hat mich nie geschützt, er war immer auf ihrer Seite.
Heute habe ich selbst drei Kinder. Nie würde ich eins meiner Kinder das antun. Und nie würde ich eins meiner Kinder mit meiner Mutter alleine lassen. Ich bekomme noch heute Panik in ihrer Nähe. Wenn jemand seinen Arm schnell anhebt, zucke ich zusammen. Ich bekomme Schweißausbrüche, wenn sie mir eine Whatsapp Nachricht schreibt.
Zusätzlich wurde ich als Kind von meinem Großvater sexuell missbraucht. Obwohl meine Eltern von seinen Neigungen wussten, haben sie mich jahrelang zu ihm geschickt. Ich glaube nicht, dass sie wollten, dass er mich missbraucht. Aber sie haben es billigend in Kauf genommen. Warum? Meine Großeltern hatten viel Geld und meine Eltern hätten auf viel Prestige und Geld verzichten müssen, hätten sie mich geschützt. Das war es ihnen wohl auch nicht wert.
Ich habe mittlerweile einen Mann an meiner Seite, der mein Fels in der Brandung ist. Er ist der erste und einzige Mensch, dem ich bedingungslos vertrauen kann. Er rät mir schon seit Jahren dazu, mit meinen Eltern zu brechen, aber mir fehlt der Mumm.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum ich noch Kontakt zu ihnen habe. Sie tun mir nicht gut, sind meinen Kindern schlechte Großeltern, nie ruft mal jemand an und erkundigt sich. Und in regelmäßigen Abständen machen sie mich grundlos zur Sau. Mein Vater bläst leider ins gleiche Horn wie meine Mutter.
Ich bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich nicht bei ihnen melde und ich weiß, wenn ich den Kontakt abbrechen würde, bekomme ich extreme Gewissensbisse und Schuldgefühle. Ich erwische mich oft mit dem Gedanken, dass ich mir wünschen würde, dass meine Mutter stirbt. Ich glaube, mein Vater ist in ihren Händen eine Marionette und möchte gerne anders, kann sich aber aus ihren Zwängen nicht befreien.
Wie also kann ich mit ihnen brechen, ohne dass es mir danach schlechter als vorher geht? Und die Option, dass ich nur noch Kontakt zu meinem Vater habe, geht leider nicht. Er steht und stand immer 100% hinter ihr!
Arrgh, was ein Roman *sorry*
