von TearsinVain » Fr. 20.11.2015, 16:51
@Summertime Sadness: Ich will es dir erklären. Pass auf: Ich gehe momentan nicht auf den Friedhof, weil ich suzidial wäre, sondern, weil der Friedhof einer der schönsten und stillsten, am wenigsten von Menschen (Beerdigungen ausgenommen) besuchte Ort der Stadt ist. Es mag sich klischeehaft anhören, aber der Friedhof ist ein wunderbarer Ort. Es ist schwer zu beschreiben, was ich für solche Orte empfinde, ich finde sie einfach fantastisch. Ich besuche übrigens auch die Friedhöfe der Nachbarorte (mit Bus oder Fahrrad), es ist nicht nur "mein Friedhof", den ich besuche. Ich liebe es einfach, mir die verschiedenen Grabsteine und Statuen (falls vorhanden) anzusehen, die Geburts- und Sterbedaten der Leute anzusehen und darüber nachzudenken, wie sie wohl gelebt haben und ob sie glücklich waren in ihren Leben. Ich erstarre auch vor Grabsteinen, die besonders kunstvoll gearbeitet oder alt sind, und betrachte diese Werke der Steinmetze mit höchster Freude.
Besonders magisch und mir ein Gefühl der "ewigen Ruhe" vermittelend, ist der Friedhof nach Einbruch der Dämmerung, will heißen in der Nacht. Da bekommt diese Ruhe und Abgeschiedenheit nochmals eine ganz neue Dimension verliehen. "Mein Friedhof" wird nachts nicht abgeschlossen, da kein richtiges abschließbares Schloss vorhanden ist.
Kannst du meine Gefühls- und Gedankenwelt irgendwie nachvollziehen?
Danke fürs Lesen.
Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen.