Egal wo und bei wem (außer bei wirklich guten Bekanntschaften) bin ich immer sehr zurückhaltend. Wenn mich jemand anspricht, antworte ich meistens nur knapp und stelle auch keine Gegenfragen oder so. Und guck immer gleich weg, wenn ich geantwortet habe, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll und mich komisch fühle. Und Leute selbst ansprechen kann ich schon gar nicht.
Jetzt ist der schulische Teil meiner Ausbildung zu Ende und ich habe mal wieder das Gefühl, dass da so viele Leute sind, zu denen ich gerne weiter Kontakt hätte, aber die mich wahrscheinlich nicht wahrgenommen haben. Ich höre manchmal den einen oder anderen Kommentar oder Gespräche von manchen Personen mit und lächel dann auch darüber oder grinse, wenn es lustig ist, aber sagen tu ich nie was. Ich denke schon, dass sie das auch mitbekommen, also das Lächeln. Aber ich denke, die anderen können mit mir genauso wenig anfangen.
Manchmal, wenn ich wirklich wirklich diese Aufmerksamkeit von einer Person möchte, schreibe ich ihr. Naja, das schreckt die meisten Leute dann auch mehr ab, weil sie es komisch finden, dass ich nicht rede, aber flüssig und offen schreiben kann

Jedenfalls denke ich auch viel über andere nach und merke oft, wenn es jemandem nicht gut geht. Es gibt jemanden in meiner Klasse, wo ich schon länger den Eindruck habe, dass er ziemlich unglücklich ist. Mit ihm habe ich auch schon hin und wieder geschrieben und ich denke eigentlich nicht, dass er jemand ist, der schnell über andere urteilt, auch wenn ich irgendwie (vielleicht ist es auch nur meine Wahrnehmung, weil meine Hoffnungen bisher nicht erfüllt wurden) das Gefühl habe, dass er mich weniger mag, seit wir geschrieben haben. Ich mache mir jedenfalls irgendwie Sorgen oder sowas um ihn und würde ihm das auch gerne mitteilen. Aber warum sollte er mir was darüber erzählen, wenn wir nichts miteinander zu tun haben?