Danke an Ruby für die sehr ausführliche Antwort =)
Ruby hat geschrieben:Ich kenne mich mit allerlei Drogen ziemlich gut aus. Es gibt kaum eine Droge, die ich in meinem Leben ausgelassen habe. Kann mir gut vorstellen, dass Speed bei Langzeitgebrauch zu emotionaler Kälte führen kann. Manchmal kommt man sich damit so abgeklärt vor.
Dein Beitrag überschneidet sich eindeutig mit meinen Beobachtungen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sich die Person in diesen Momenten fast gottgleich und über allem schwebend empfindet und keinerlei andere Sichtweisen oder Probleme des "niederen Volkes" (also zum Beispiel mir) sehen oder begreifen kann, da sie ....falsch erscheinen und keine begründete Ursache haben.
In jedem Fall macht es körperlich richtig kaputt, laugt wichtige Mineralstoffe im Körper richtig aus, geht tierisch auf die Zähne, Knochen und natürlich die Schleimhäute. Bei längerem Gebrauch dieser Droge riecht man das Zeugs ja sogar bei der Körperausdünstung.
Das weiss ich leider :/
Dass der Konsum von Speed hirnorganische Areale aktiviert, die einem suggerieren, den absoluten Durchblick zu haben und einem sogar Sinn machende Zusammenhänge bewusst werden, auf die man ohne Speed gar nie gekommen wäre, mag ich hier gar nicht bestreiten.
Das tritt auch in Paarung mit der von mir beschriebenen emotionalen Kälte auf. Es werden Begrüdungen und Schuldumwälzungen auf andere Personen getätigt, die rein in ihrer Argumentationsstruktur auf jeden Fall Sinn machen, nur leider nicht wirklich etwas mit dem realen Sachverhalt zu tun haben.
Manchmal denkt man selbst, dass man derjenige sei, der sie "nicht mehr alle hat", da die Rechtfertigungen unheimlich gut - und leider auch oft sehr von oben herab - durchdacht sind.
Das gleiche kenne ich auch von Ethylphenidat und anderen Drogen. Das aber könnte eventuell auch zu einer abgeklärten Überheblichkeit oder Selbstüberschätzung führen, was dann wie emotionale Kälte rüber kommt. Bei Langzeitgebrauch kann man aber auch schnell in wahnhafte Paranoia hinein rutschen. Drogen führen in jedem Fall dazu, unsere Gehirnverschaltung und Gehirnkonditionierung zu verändern. Unter anderem führt das dann auch zu Suchtverhalten.
Wie äußert sich letztere ? Ich will verstehen.
Wir Menschen haben von Natur aus die Fähigkeit, körpereigene Drogen zu produzieren, zum Beispiel Endocannabinoide oder Dopamine, um nur zwei davon aufzuzählen. Nur leider haben viele von uns verlernt, diese bewusst zu steuern und auszuschütten.
Ich schätze, dass die Fähigkeit vor allem durch den (wirklich langzeitigen und exzessiven) Konsum sogar eher nich eingeschränkt ist. Die Ausschüttung wird ja in dem Moment des Konsums extrinsisch gesteuert und geregelt. Körper und Hirn sind in diesem Moment dann ja arbeitslos.