von Berserk » Di. 03.10.2006, 20:21
TRIGGER......
Is zum teil autobiografisch, zum teil einer meiner alpträume, zum teil dramatisiert. (mir war danach.....das meiste stimmt)
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Story of a Suicide
An diesem kalten Wintertag war alles so wie immer….und doch komplett anders. Er stand am Bahnsteig der U Bahn – so wie immer – und doch sollte es dieses mal anders sein. All der Schmerz und die Trauer in ihm hatten die überhand gewonnen. Das einzige was er noch fühlte war eine brennende Leere in sich. Sonst nix. Kein Leben, keine Freude, keine Liebe. Die Lichter der U Bahn kündigten es an…..2 Schritte…..und mit einem letzen Schrei verließ er diese kalte Welt, die ihn niemals haben wollte, und das Leben, welches nur aus Schmerz bestand, endete……..
Doch wie war es dazu gekommen? Wie kann eine Seele derart verletzt werden, dass das eigene Leben nichts mehr wert ist? Wieso ist diese Welt so kalt….und das Herz so leer….
Er war schon immer Außenseiter gewesen. Schon von frühester Kindheit an. Freunde, wirkliche Freunde hatte er erst sehr spät gefunden.
In der Volksschule war er immer allein gewesen. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben. Oft kam es vor, dass er in der Ecke saß und daran dachte, was er wohl falsch machte. Wenn ihn die anderen nicht gerade schlugen oder sonst irgendwie verletzen. Es ging sogar soweit, dass sie ihm einmal den Finger brachen. Doch nicht änderte sich…..
Im Gymnasium dann wurden viele Dinge anders. Er fand Leute, mit denen er reden konnte. Aber Freunde hatte er auch da noch keine. Das Mobbing ging weiter wie gewohnt. Schläge, Tritte, Beleidigungen….jeden Tag aufs neue. Oft lag er nachts wach und wünschte sich, dieses kalte, grausame Leben möge endlich enden. Viel zu oft…
In dieser Zeit lernte er die tröstende Wirkung der Klinge kennen. Er schnitt niemals so tief, dass sich eine Narbe bildete, aus Angst, dass es entdeckt werden würde. Nur einmal…als der Schmerz zu stark war... übertrieb er es. Damals hätte er beinahe sein Bein verloren.
Den Ärzten und seinen Eltern erzählte er, es war ein Unfall gewesen…und kam damit durch. Bis heute wissen nur wenige, wie es wirklich war.
Die 4 Jahre des Gymnasiums waren übersäht von Schattenseiten. Es verging kaum ein Tag, an dem er sich nicht nach der Klinge sehnte. Aber er hatte noch die Kontrolle darüber.
In der HAK lernte er seinen besten Freund kennen. Seinen ersten und einzigen Freund bis dahin. Das war nicht das einzige, das sich änderte. Das Mobbing wurde weniger….es hörte nie ganz auf, aber es war nicht mehr so heftig.
Irgendwie schaffte er es, mit dem cutten aufzuhören. Und als er immer mehr Freunde kennen lernte, wurde er stärker und begann, das Leben wieder zu mögen.
In dieser Zeit lernte er seine beste Freundin…seine Soulmate kennen. Sie war alles für ihn. Die beiden waren immer füreinander da.
Nach dem Schulabbruch begann er zu arbeiten. Und er lernte sie kennen…..die Frau, die sein Leben verändern und den Untergang einleiten sollte. Ihretwegen begann er wieder zur Klinge zu greifen. Und die unerfüllte Liebe…..die unerfüllte Lüge der Liebe zu ihr riss ihn hinab in die Dunkelheit….aus der er sich nie wieder befreien sollte.
Es ging bergab. Seine Depressionen wurden stärker als jemals zuvor. Nur eines hielt ihn noch in dieser Welt: Seine Soulmate. Mit ihr hatte er einen Pakt, der beide davon abhielt, zu cutten. Dieser Pakt wurde niemals gebrochen.
Und dann kam jener Tag…..jener Tag, der sein Ende besiegelte. Er konnte es nicht fassen….wieso musste es geschehen? Seine Soulmate…seine Schwester…sein ein und alles…..war tot….gegangen…einfach nicht mehr da.
Ihren Tod konnte er nicht verkraften. Das Leben war so sinnlos, die Leere so übermächtig in jenem Moment, in dem er sich dem Bahnsteig näherte. Wohl wissen, dass er sterben würde.
Der Schmerz überwältigte ihn……und er folgte seiner Schwester……in die Dunkelheit des Todes.
14. März 2006
Berserk