hey lin.
jeztt werd ich mir also endlich mal die zeit nehmen, deine fragen zu beantworten.
was ist denn nu akltuell passiert? Oder sind es die Gefühle die nun wieder hochkommen!?
-primär mal sind es alles gefühle, die wieder hochkommen.... oder besser: die da sind, und mit denen ich nicht fertig werde.
was passiert ist? ganz knallhart?
es klingt sicher kaltherzig, wenn ich so was hier hinschreibe.
aber ich hatte gestern nacht mal wieder einen absoluten zusammenbruch.... da kann ich das gerade.
aber es ist schmerzhaft.
kurzversion:
ich habe akutes verbot mich mit irgendwem anzufreunden.
ergo bin ich (irgendwie logisch) ein sehr einsamer mensch.
dann bin ich eines tages IHR über den weg gelaufen.
war insofern komisch, als dass sie vier jahre älter war....(hätte dieses jahr abi gemacht)
eine dieser persönlichkeiten, bei denen man als durchschnittsmutter (sprich: brav, hausfrau, maximal halbtagsjob, immer aufs beste ihrer sprösslinge erpicht....)gleich sagen würde: schlechter einfluss für mein kind.
kann sein. in meinem fall ja.
man muss wissen: sie hatte einen sehr starken charakter...
hat sich nach außen hin von niemandem etwas vorschreiben lassen.... hat offen gesagt wenn ihr was nicht gepasst hat usw.
am anfang war ich einfach nur fasziniert davon, dass es solche leute gibt.
aber dann haben wir uns mehr oder weniger zufällig ständig getroffen... und ich hab sie näher kennen gelernt.... und festegestellt, dass ich einen supersensiblen menschen vor mir habe... dem es eigentlich ähnlich geht wie mir.
sie hatte auch probleme mit dem ritzten. mit den tabletten. mit dem alkohol.
sie war auch nie so stark, wie sie sich nach außen hin gegeben hat.
aber trotzdem war sie so stark, dass sie mich (bei unserer ersten begegnung) einmal kurz angeschaut hat.
und dann hat sie etwas gesagt, wo ich nach der meinung meiner mutter hätte anfangen zu lachen und weglaufen müssen. aber ich habs nicht getan. ich konnte es irgendwie nicht....
und da ist mir aufgefallen, dass ich doch nicht nur aus dem willen meiner mutter bestehe.
das auch ich noch gefühle habe.
in den folgenden zwei monaten haben wir uns sehr viel besser kennen gelernt.
und ständig heimlich getroffen....
haben eigentlich das gemacht, was viele leute in unserem alter tun....
sauftouren gestartet, sich über männer lustig gemacht, uns irgendwelchen scheiß erzählt....
aber da war noch mehr....
ich kann nicht genau sagen was. es klingt dumm wenn ich jetzt sage, LIebe.
aber irgend so was war es.
wir wussten eigentlich beide nicht genau, was das war.
sagen wir mal, wir waren von heute auf morgen so eine art geschwister.
wo das eine war, war auch das andere.
sie hat mir in mathe geholfen, ich hab ihre bkarbeiten gemacht, ihr zimmer aufgeräumt, ihre arme verbunden....
ihr die tabletten weggenommen, so wie sie es für mich getan hat.
sie hat mich sozusagen adoptiert.... plötzlich war der altersunterschied nicht mehr wichtig.
plötzlich hatten wir keine angst mehr, uns nach dem abi zu verlieren.
es wäre nicht passiert.
aber der ganze scheiß der lief, die sache mit dem drogenskandal bei uns.... der tod ihrer mutter.... und auch, dass es mir so scheiße ging hat sie runtergezogen.
bevor ich sie traf, saß sie auch mal in sonem loch... kurz danach haben wir uns kennen gelernt, und uns gegenseitig an den haaren aus dem sumpf gezogen.
wir haben viel gelacht.
das getan, was freudinnnen immer so tun.
aber eben dieses bisschen mehr.
vielleicht sind echte freundinnen die menschen, die dich festhalten, wenn du weinst.
wenn dir der himmel auf den kopf fällst, die hölle unter den füßen sich auftut.... wenn dir nach schreien zu mute ist und deine stimme versagt.
aber sie hat mir noch mehr gegeben. sie war sozusagen meine familie.
hat mir zum ersten mal das gefühl gegeben, jemand braucht mich. jemand ist froh wenn ich da bin.
jemand hört meine schreie.
jemand gibt mir endlich all die liebe, die ich haben wollte.
ich kann es nicht in worte fassen.... aber ich weiß, das alles, egal wie gut befreundet man ist, nicht ausreicht, um das zu beschreiben, was wir hatten.
viele haben geglaubt, wir hätten was miteinander.
so abwegig war dieser gedanke gar nicht. aber das ist hier nebensächlich.
sie hat mich aufgebaut... mir im laufe dieses zeitraumes kraft gegeben. unglaublich viel... und es hat nicht lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass es ihre kraft war, die sie mir gab.
das gab mir irgendwie einen stich... und von da an berührte mich der ganze scheiß, der lief, noch viel mehr.
die kraft schwand.
plötzlich war das bisschen hoffnung, das wir uns geschenkt hatten, wieder weg.
sobald wir allein waren, riefen wir nach der anderen.
ich habe aufgehört zu schlafen... aus angst vor meinen träumen.
im endeffekt stand sie eines tages totenblass vor meiner tür.
es war der zweite todestag ihrer mum.
ich hab ihr die arme verbunden.... sie festgehalten.
abends sind wir dann noch mal auf den friedhof und dann hab ich sie ins bett gesteckt....
war um zwei uhr morgens zu hause... haben dann noch die ganze nacht telefoniert.
spätestens da haben es meine eltern mitgekriegt.
ich hab irgendwie gehofft, wir könnten das schaffen.
hab mir eingeredet, dass sie so lange für mich da war, dass ich jetzt genug kraft habe, ihr ihre alte zurückzugeben.
ich habs versucht.
vier nächte nicht geschlafen.
schule geschwänzt, um bei ihr zu sein.
gespräche mit der direx geführt.
und zu hause hatte ich die höllle am kochen.
was hier passsiert ist, ist egal, nur so viel:
es war schlimmer als vorher jemals.
es war so, dass ich es nicht einmal geschafft hätte, wenn es ihr wirklihc gut gegangen wäre.
aber so waren wir also ziemlich schnell beide am ende.
ich war doch nicht so stark wie ich gehofft hatte.
alles was ich erreicht habe,war, dass wir am ende beide nicht mehr konnten.
wir wollten immer zusammen sterben.
wir haben das leben nie als mehr angesehen, als eine art leidensphase... die irgendwann zu ende ist.
für uns war von anfang an klar, dass wir uns einfach umbringen.
früher oder später. je nach "BEDARF"
und dann bin ich irgendwann mitten in der nacht aufgewacht. ich musste über nacht nach hause... das war die erste nacht, in der ich in eine art komaähnlichen schlaf gefallen bin...
und plötzlich war ich wach.
wusste, dass sie mich brauchte.
konnte nichts denken als:
"warte auf mich, ich bin doch gleich da."
in dem moment hatte ich keine angst.
ich wusste was mich erwartete, als ich die wohnung aufschloss.
sie hat mich angemotzt....
irgenwie. aber sie hat geweint.
es wär so leicht gewesen.... eigentlich wars schon zu spät.... ich habe zu lange gebraucht.... aber es hätte noch eine chance bestanden.
immerhin war sie noch bei bewusstsein.
eine wilde mischung aus schlafmitteln, beruhigungsmitteln, valium und anderem scheiß....
das hatten wir immer in überdosismengen griffbereit...
wir waren beide abhängig.
ich bins immer noch. und ich komm nicht davon weg.
aber egal.
eigentlich hätt ich ihr nur einmal mehr den finger in den hals stecken müssen.... aber wozu?
das haben wir oft genug getan....
wenn eine der meinung war, es ist doch noch nicht der richtige augenblick.
aber wozu????
es war der richtige augenblick.
vielleicht wäre es noch weiter gegeangen....
aber ihr seht, wo ich jetzt bin.
zu zweit wären wir noch tiefer unten.
sie hat sich umgebracht, und ich konnte nichts tun.
es ist total verantwortungslos gewesen....
aber kannst du dir vorstellen wie es ist,
man sieht sich dem einzigen menschen gegenüber, den man liebt.....
du verlierst ihn...
jeder atemzug den du noch tust, trägt ihn von dir fort....
und ich war zu schwach....
ich hatte nicht einmal die kraft sie davon abzuhalten.
konnte einfach nichts tun!!!!!!!!!!!!!!!!
es tut so weh!!!!!!
verdammt, das ist nicht erträglich.
(messer.
fadenriss.
sorry.
kann erst jetzt weiterschreiben. )
ich konnte nichts tun... außer ihr versprechen, dass ich mich nicht umbringe.
das war alles, was ich tun konnte.
es klingt wie ein schlechter roman.
aber es ist ein alptraum.
der mich nicht loslässt....
und ich werde mir nie verzeihen können, was ich getan habe.
ich hätte sie nicht gehen lassen dürfen.
ich hätte sie zum leben zwingen müssen, wie sie es getan hat.
nein. das stimmt nicht.
wenn ich das getan hätte, wären wir jetzt zu zweit noch weiter unten.
es ist besser so.
das hab ich in dem moment irgendwie gespürt. und ich glaub es noch immer.
ich komme schon nicht damit klar, dass ich noch am leben bin.
wäre ich nicht nur für ihren tod, sondern für ihr leben verantwortlich....
hätte ich keine chance mehr, sie je wieder zu finden.
klingt sehr wirr....
sorry, bin schon wieder überdosiert.
(messer. umgekippt.sorry.)
was ich sagen will ist gaaaanz kurz: sie hat sich umgebracht, ich mache mich dafür verantwortlich, weil ich nichts getan habe....
und trotdem glabue ich, es war das beste so.
einzig bessere möglichkeit: doch der doppelsuizid.
hm, die Verantwortung? Unser Gewissen?
Ich würd nicht direkt sagen dass wir gewzwungen werden,
eher das wir gehalten werden
was HÄLT uns am Leben?
wir selbst? Familie? Freunde? Die schönen dinge, auch wenns wenige sind?
-was uns am leben hält? kann ich dir so allgemein nicht sagen.
in meinem fall ist es glaube ich meine psyche.
meine schuldgefühle. meine überzeugung, dass ich den tod nicht verdient habe.
und dazu das versprechen, das ich ihr gegeben habe. dass ich am leben bleibe.
aber sonst?
keine ahnung.
ich denke pausenlos über so etwas nach... aber ich laufe im kreis. es gibt glaub ich auf solche fragen keine antworten. nicht direkt.
weil egal, was die antwort ist....
sie erfüllt nie das ganz persönliche etwas jedes menschen... und damit ist sie wertlos.
Die fehlende Kraft für den letzten Schritt? Der Wunsch es noch ein letztes mal im Leben zu versuchen?
-auch das weiß ich nicht.
der wunsch, es noch einmal zu versuchen, ist es nicht. davon bin ich überzeugt.
aber die kraft? dass uns die kraft fehlt? klingt plausibel.
aber andererseits.... würde das heißen, dass die menschen, die diesen schritt "im affekt" gehen.... stark sind.
das sie aus ihrer momentan auswegslosen situation kraft schöpfen können.
aber warum kann ich es dann nicht, wenn sich das über jahre hinwegzieht?
wenn man monatelang jede sekunde nur an den tod denkt???
da fehlt mir irgendwie was.... meine antwort ergibt für mich keinen sinn.
ich habs versucht, aber mehr kann ich dir dazu nicht sagen.
vielleicht hätte ich die kraft nicht, wenn ich es wirklich versuchen sollte.
vielleicht ist es nur eine ausrede, wenn ich behaupte, es ginge mir um diese versprechen... aber das glaub ich auch nicht. dazu war sie mir zu wichtig.
ich WEIß, dass ich es getan hätte, wenn dieses versprechen nicht gewesen wäre. einfach mit dem, was noch herumlag.
aber jetzt?
hätte ich jetzt noch die kraft?
wahrscheinlich schon.
sonst müsste ich nicht so mit mir kämpfen.
wenn dir deine beste Freundin/Bester Kumpel diesen Text geschrieben hätte oder das gesagt hätte was da drinnen steht,
was hättest du geantwortet und geraten?
- mit der frage kann ich in sofern nicht viel anfangen, weil ich nur sie hatte. mehr leute gibts in meinem leben nicht.
wenn ich sowas von ihr gehört hätte....
muss ich sagen: wahrscheinlich(weil es mir seit ich mich erinnere so scheiße geht) hätte ich auch da nicht die kraft gehabt, was zu sagen, was zu tun, womit ich was erreichen kann.
ich bin ein wurrrrrrm. ein schwacher, dummer, minderwertiger, obendrein minderjähriger, primitiver, naiver, eingebildeter, durchgeknallter.... WUUUURRRRRRRRRRRRMMMMMMMMMMMMMMMMM!
(sorry, ich dreh schon wieder durch.
fadenriss die dritte. MESSER!!!)
aber im ernst: ich glaube nicht, das ich irgendetwas hätte tun können.
mal angenommen, ich hätte irgendeine x-beliebige freundin, , die mir sowas schriebe,
oder es wäre mir gut gegangen.... ich würde die halbe welt auf den kopf stellen, mit 180 km/h um meine achse rotieren, alles tun, um ihr irgendwie zu helfen.... aktionen starten, von denen keiner je geträumt hätte....
aber bei ihr.... sie kannte jeden gedanken von mir.... da ist es irgendwie sinnlos gewesen, so ne aktion zu starten.
ich bin genauso hilflos wie du. ich weiß auch das nciht. mein gott, bin ich dummm!
vor allem weiß ich es wirklcih nicht. weil ich mich nicht an die zeit erinnere, wo ich wirklich die kraft gehabt hätte, irgendwas zu tun.
ich konnte nichts tun, als ihr diesen satz sagen.... diesen verhassten satz, der sich so in mein gedächtnis gebrannt hat, dass er mir überall als halluzination wieder entgegenschlägt.
ich war so schwach.
ich bin es immer noch.
ich habe versagt.
ich bin schuld.
ich habe das einzige, was ich hatte, verloren.
und ich bin schuld!!!
(Messer. ich will nicht mehr.
Blut!
ich bin total durchgedreht. sorry. )
meine antworten sind wohl absolut unbrauchbar... vielleciht, falls es mir irgendwann mal besser geht, versuch ich sie, nochmal zu beantworten. sinnvoll, dann vielleicht.