von brokensoul » Mi. 18.07.2007, 20:59
Hab grad ne Kurzgeschichte geschrieben, weiß nicht ob sie was geworden ist ....naja hier ist sie .
*TRIGGER*
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Porzellanpüppchen
Und ihr Herz weinte an diesem Abend aus Traurigkeit, weil sie nun noch das letzte verloren hatte was ihr geblieben war – ihre Seele.
Alles begann an diesem Tag damit, dass sie durch die Sonnenstrahlen geweckt wurde die auf ihrem Gesicht tanzten – es war Juli und sie hatte an diesem Sonntag nichts vor weshalb sie hätte aufstehen müssen, also blieb sie noch ein wenig liegen, ließ die Gedanken schweifen und badete in der Sonne. Es war ungewöhnlich doch in diesem Moment spürte sie seit Monaten das erste Glücksgefühl und überrascht davon verweilte sie einfach noch ein wenig und versuchte es zu genießen bevor sie die Augen aufmachte.
Als sie das dann zögerlich die Augen öffnete, wünschte sie sich sie hätte es nicht getan, denn sie wurde so plötzlich von ihrer grünen Sommerwiese gerissen wie auch das unerwartete Glückgefühl gekommen war, dass sie vorhin noch so überrascht hatte.
Sie ließ ihren Blick durch ihr Zimmer wandern und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken „ Willkommen zurück in der Realität Sophie“ dachte sie und seufze.
Ihre Augen erfassten nun, da sie wieder klar sehen konnte und nicht mehr vom Sonnenlicht geblendet war, die gesamte Verwüstung die ihr Vater gestern Abend mal wieder angerichtet hatte. Ihr eh schon kaum möbliertes Zimmer glich einem Haufen Sperrmüll oder eher das was davon übrig ist wenn er von Interessenten durchwühlt worden ist. Ihr lächeln was vorhin noch auf ihrem Porzellanpuppen Gesicht geglänzt hatte versteifte sich und verschwand wieder in den tiefen ihrer Seele als sie an sich herunter blickte. Sie hatte ganz vergessen, dass gestern Abend nach dem ihr Vater ihr noch einen letzen „ Gutenachtkuss „ gegeben hatte, sie noch einmal ihr kleines Schmuckkästchen geöffnet hatte in dem sie sorgsam ihre Regenmacher, wie sie ihren wertvollsten Besitzt nannte, aufbewahrte. Nur das durch ihre Regenmacher keine graue Gewitterwolken aufkamen sondern solche die ihre Bettwäsche in ein rotes Meer der Traurigkeit verwandelten.
Sie stand auf, zog ihre Bettwäsche ab und brachte sie ins Bad, wusch sich die Arme und das Gesicht. Als sie in den Spiegel blickte erschrak sie vor der leere dieser ~ ihrer ~ Augen die ihr entgegenstarrten. Sie betrachtete auch den Rest ihres Gesichtes, es war leer und starr ausdruckslos wie das von einer Porzellanpuppe. „ Vielleicht nennt mich Dad deswegen immer Püppchen“ dachte sie im stillen, versuchte den Gedanken an ihren Vater so schnell es geht wieder loszuwerden. Sie versuchte ein lächeln und es gelang ihr als sie an die Sonnenstrahlen von heute morgen dachte, sodass die Puppe doch für ein paar Sekunden zum leben erwachte. Als sie die Badezimmertür hinter sich schloss, verschloss sie auch wieder ihr lächeln in ihrer Seele denn das war das einzigst unberührte an ihr und sie würde es hüten wie ihre Regenmacher da war sie sich sicher, es war das einzige was an ihr wirklich nur ihr selber gehörte und so sollte es auch bleiben.
Sie ging in die Küche und schaute in den Kühlschrank, eigentlich wollte sie Frühstücken und den schönen Sommermorgen im Garten verbringen vielleicht noch einmal lächeln können , aber der Anblick von verschimmeltem Obst und Essensresten der letzen Woche verdarben ihr den Appetit. Sie wollte sich grade umdrehen mit dem Gedanken einen Spaziergang am See zu machen und danach Einkaufen zu gehen als ihr einfiel das es Sonntag war, plötzlich spürte sie das jemand hinter ihr stand und sie wohl schon seit längerem beobachtete. Sie hatte es gespürt, diesen musternden Blick der ihren Körper durchdrang doch sie hatte gehoffte sie hätte sich getäuscht.
Zwei starke Hände griffen sie an den Hüfen und drehten sie ruckartig um, sodass sie sich ihre Ellenbogen an der Kühlschranktür anschlug. Sie blickte direkt in die kalten Augen ihres Vaters der sie anlächelte und mit einem Messer vor ihr stand und sagte „ ...und diesmal lächelst du dabei sonst wirst du es nie wieder tun können ...“
Und ihr Herz weinte an diesem Abend aus Traurigkeit, weil sie nun noch das letzte verloren hatte was ihr geblieben war – ihre Seele.
18.Juli.2007 by brokensoul