Hallo Unnahbar,
interessanter Name
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Nun, mit 9 eine Borderlinestörung kann ich mir auch nicht vorstellen. Klar wird die Diagnose in manchen Fällen schon im Jugendalter gestellt, aber als Kind?
Einmal Borderliner immer Borderliner? Nun, ich denke, dass ist Ansichtssache. Ich habe Berichte von Betroffenen gelesen, die gelernt haben mit der Krankheit umzugehen und ein halbwegs normales Leben zu führen.
Ich habe auch schon gehört, dass es heilbar ist, allerdings sind meiner Meinung nach Rückfälle nie auszuschließen.
Was tun? Ich denke, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass du nicht alleine bist. Du brauchst Menschen um dich, die Wissen was los ist und die im Notfall da sind und wissen was zu tun ist, wenn du doch einen "Aussetzer" hast und dich fangen könne.
Zuerst einmal ist da ja nun schon dein Partner, mit dem du zusammen wohnst. Ich denke er weiß bescheid oder? Hast du mit ihm schon darüber (Symthome und Ängste) gesprochen?
Weiter glaub ich, dass es gut wäre, wenn du dir eine Therapeutin oder einen Therapeuten suchst, der dich begleitet. Ich denke nicht an einen Klinikaufenthalt, sondern eine ganz normale ambulante Therapie. Wo du vielleicht 1-2 mal die Woche hingehen kannst und über das sprechen kannst, was dich beschäftigt. So hast du einen Rückhalt. Klär mit deinem Therapeuten auch, was ihr macht, wenn du abstürzt. Notfalltermine/anrufe? Einige Tage Klinik Aufenthalt zum Selbstschutz?
Ich weiß du möchtest nicht in eine Klinik und ich kann dich sehr gut verstehen. Kann es sein, dass du dich aber genau dadurch auch selbst etwas unter Druck setzt?
Du hast Angst, aber du nimmst dir gleichtzeitig die Möglichkeiten, was du tun kannst, wenn es zu schlimm wird, indem du sagst du darfst dir das alles nicht leisten. Doch darfst du. Ich hoffe natürlich, dass du es ohne Klinikaufenthalte schaffst, aber nimm dir diese Möglichkeit nicht. Ich denke, es ist wichtig, dass du dir diese Tür offen hälst. Dann hast du etwas wo du weißt, dass du hingehen kannst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, auch das gibt Sicherheit.
Ich war mal bei jemanden in Therapie, der gleich zu Anfang mit mir den "Notfall" durchgesprochen hat. Ich sollte mich melden, ich hatte Nummern, ich hätte jederzeit ein Gespräch haben können und was ich auch noch sehr gut und wichtig fand, der Therapeut hat mir angeboten, mit mir zu der Klinik zu fahren, wo ich im äußersten Notfall für einige Tage (nicht mal ne Woche) hingehen sollte.
Ich erzähle dir das um zu zeigen wie sowas laufen
kann, wenn du an die "richtigen" Therapeuten gerätst
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Vll. wäre sowas möglich, wenn du dich dafür entscheidest eine Therapie zu machen?
Ein letzter Gedanke noch:
Du bist 18. Ich kenne jetzt keine genauen Adressen, aber es gibt Organisationen die junge Mütter unterstützen. Was die dort genau anbieten, kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht hörst du dich ja da mal um. Könnte auch hilfreich sein oder?
Wenn ich die nächsten Tage mal Zeit habe, kann ich vielleicht auch was rausfinden, aber dazu bräucht ich nen
ungefähren wohnort. (Nächste Großstadt reicht, wenn das für dich gut erreichbar ist
) Nur wenn du das möchtest, natürlich.
Ich wünsch dir alles Gute, Kitty