ich bin verzweifelt. ich kann einfach nicht mehr und hoffe hier richtig zu sein. Ich bin schon seit 3 Jahren in psychologischer Behandlung, nach außen hin scheine ich wohl ein relativ starker junger Mensch zu sein. Ich bin 22 Jahre alt.
Vorab eine kurze Zusammenfassung zu meinem Leben:
Mein Vater starb, da war ich 4 Jahre alt. Er war alkoholabhängig - ich bin mir nicht sicher, wie er starb. Laut meiner Mutter hatte er einen Blutsturz. Ich habe allerdings Notizen gefunden, aus denen sich schließen lässt, dass er sich wohl umgebracht hat (Pulsadern aufgeschnitten)...
Meine Mutter war auch lange Alkoholkrank. Sie ist oft umgefallen, auch in der Öffentlichkeit, aufgrund des Alkoholkonsums... Das hat mich sehr belastet. Auch war sie oft depressiv, aus kleinen Streitereien wurden fast schon Kämpfe (nein, sie hat mich nicht geschlagen, aber Gegenstände geworfen etc...)
Als ich 12 Jahre alt war bekam sie Krebs. Das hat sie natürlich noch mehr runtergezogen und trotz, dass sie eine Zeit lang trocken gewesen war, fing sie wieder mit dem Trinken an. Ich hatte natürlich auch schöne Zeiten, aber die Krankheit hat mich mein Leben lang so sehr belastet, dass ich mich daran leider oft besser erinnern kann, als an die schöne Zeit mit ihr.
Letztes Jahr starb sie dann. Sie hatte Gehirnmetastasen und hatte wohl das Gleichgewicht verloren, stürzte die Treppe hinunter und hatte so starke Kopfverletzungen, dass sie starb. Eigentlich weiss ich nicht woran sie wirklich starb. Sie bekam Morphium, aber ich glaube eigentlich, dass die Ärzte sie haben sterben lassen. Ich kann es auch verstehen... sie hatte Gehirnmetastasen im Endstadium, Knochenbrüche im Gesicht, Schulter gebrochen (dort hatte sie einen Lymphstau - d.h. man hätte nicht operieren können....) Aber ich weiss halt nicht wirklich woran sie starb....
Ich hatte einen sehr lieben Freund, der mich im Gegensatz zu meiner Familie sehr unterstützt hat.
Und nun mache ich mir alles kaputt... die Beziehung war nie perfekt, er hat mich sehr oft verletzt... er hat mich nie wirklich betrogen aber eben doch sehr verletzt.
Das erste halbe Jahr nach dem Tod meiner Mutter war mir alles total egal. Dann plötzlich wollte ich leben. Ich hatte so Lust darauf alles auszuprobieren. Ich ging viel feiern, habe viele neue Leute kennengelernt. Habe mich ständig verliebt, wie ich glaubte...
Ich habe angefangen, meine Beziehung mit Füßen zu treten, bis ich mich letztendlich vor 5 Wochen ganz von meinem Freund trennte... Wir wohnen aber noch zusammen. Ich war der Meinung ich habe mich verliebt. Ich glaub auch ich bin verliebt. Es ist ein wahnsinnig toller Mensch. Und jetzt steh ich zwischen meinem Exfreund, mit dem ich noch in den Urlaub fahre, da keine Reiserücktrittsversicherung und zwischen dem anderen, der gute 400km weit weg von mir wohnt. Ich kenne ihn schon ca 1 Jahr. Nicht aus dem Internet, er war zu besuch ne Zeit lang in meiner Stadt. dort haben wir uns kennengelernt.
Nun war ich eine Woche bei ihm. Ich war innerlich so zerrissen, obwohl ich getrennt bin.ich fing an die schlechten eigenschaften von dem neuen zu suchen, warum auch immer. Und fing wieder mit rückzug an. Jetzt bin ich seit Samstag wieder zuhause und mir geht es einfach nur schlecht! Ich stehe tatsächlich zwischen zwei Männern, kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren, mein Exfreund hat evtl bald ne neue, das alles macht mich wahnsinnig.
Ich war früher stark depressiv, auch in unserer Beziehung.
Ich weiss nich was ich will, wen ich will, was ich fühle... so wirkliche Liebe fühle ich zu keinem von beiden. Wirkliche Liebe kann ich nicht mehr fühlen...
was ist das?
Ich habe von einer bipolaren Störung gelesen, aber es könnte ja alles sein. Ich weiss ncith mehr weiter. Morgen hab ich nen Termin bei meiner Psychologin, da werde ich sie mal drauf ansprechen. Sie sagte immer nur ich hätte extreme psychische Belastungen und sei deswegen leicht depressiv gewesen.
Ich hatte auch sehr lange Angststörungen (angst vor strom, einsamkeit, steckdosen, duschräumen...)
Jetzt sind diese Angststörungen weg.. ich bin wahnsinnig selbstbewusst und erwachsen. Das mein auch meine Psychologin.
Ich bin selten traurig wegen meiner Mutter...ehrlich gesagt kann ich mich nich daran erinnern, das letzte mal deswegen geweint zu haben. Das ist doch nicht normal?!? Ich glaube ich verdränge etwas. ich verdränge sehr viel!
Wo sind all meine Gefühle?
Weiss einer von euch mehr?

Sorry für den vielen Text.....