Seltsames Los des Menschen! Er lebt 70 Jahr und meint, etwas Neues und nie da Gewesenes während dieser Zeit zu sein - und doch ist er nur eine Welle, in der die Vergangenheit der Menschen sich fortbewegt, und er arbeitet immer an einem Werke von ungeheurer Zeitdauer, so sehr er sich auch als Tagesfliege fühlen mag. Denn: er hält sich für frei, und ist doch nur ein aufgezogenes Uhrwerk, ohne Kraft, dieses Werk auch nur deutlich zu sehen, geschweige denn, es zu ändern, wie und worin er wollte.
Friedrich Nietzsche
Wenn die Lichter der Menschen verlöschen und der Lärm der Welt verstummt, dann sehen wir die Sterne, dann hören wir wieder die Stille. Es gibt Sterne in der Nacht, die wir noch nie gesehen haben. Wenn es noch dunkler wird, leuchten sie. Hoffnung ist da, ein Ausweg, denn du siehst weiter. Du schaust wieder nach oben. Wenn Angst und Schmerz, Sorgen, Krankheit und Unfrieden alles verfinstert haben, werden die Kinder des Lichts dir Sterne anzünden.
Phil Bosmans
Guten Abend, sagen wir und breiten die Arme aus. Gleich darauf stecken wir uns eine Zigarette an und blicken uns ängstlich um. Ich hoffe, ich habe nichts Falsches gesagt? Worin gründet diese ganze Eitelkeit?
Für eine begrenzte Dauer kriechen wir auf einem Erdball im Universum herum. Und dann schrecken wir vor einem Blick in der Straßenbahn zurück!
Es scheint, als fürchteten wir uns vor dem Leben stärker als vor dem Tod, als sei unsere Angst vor einem Mitmenschen größer als unsere Angst vor der kosmischen Nacht.
Wer wir auch sind, was wir auch tun, in hundert oder tausend Jahren wird es vergessen sein. Sollten wir aus dieser Tatsache nicht die Konsequenzen ziehen? Ich meine, sollten wir die Eitelkeit nicht zu unserem eigenen Vorteil nutzen, sie zu einer Bereicherung machen?
Es wäre zweifellos unangenehm, wenn alle Lebenssituationen für alle Zukunft unvergessen blieben. Bedeutet es uns nicht eine fast unfassbare Freiheit, wenn wir denken können: Morgen - morgen ist das alles vergessen?
Ich will damit nicht zur Verantwortungslosigkeit aufrufen. Aber wir brauchen uns um uns selbst keine Sorgen zu machen. Wir brauchen nicht an unseren Nachruf zu denken. Davon sind wir befreit. Wir können hier und jetzt leben.
Jostein Gaarder
Ich habe oft ein Gefühl, als ständen wir Menschen so unendlich einsam im All da, dass wir nicht einmal einer vom andern das Geringste wüssten und dass all unsre Freundschaft und Liebe dem Aneinanderfliegen vom Wind zerstreuter Sandkörner gliche.
Friedrich Hebbel