Hallo liebe Töller,
ich glaube dir deine Verzweiflung und ich nehme dich ernst. (um das erstmal geklärt zu haben, damit keine [eventuellen] Missverständnise auftreten)
Du willst deine Ruhe? Deine Ruhe vor was?
Diesen "ekeligen Gefühlen"? Die kommen und dich piesaken, dich niedermachn wollen, bis du am Boden liegst, aber sie quälen dich weiter? Zumindest fühlt es sich so an.
Oder willst du das dieser endlose Fall endlich wieder aufhört? Das du endlich aufprallst? Tot? Damit du davon nichts mehr spüren musst?
Ja, das soll aufhören, das kann ich verstehen! Und das du das natürlich nicht willst, kann ich auch verstehen! (wer will das schon? )
Aber dein Leben soll noch lange nicht aufhören! Das willst du nicht - vermute ich ganz ganz stark. Und es ist wohl auch lange noch nicht an der Zeit dafür!
Also muss es einen Mittelweg geben oder?
Das dieses "doofe", was dich so schwächt und so sehr verzweifeln lässt aufhört, aber du dennoch weiter leben kannst.
In die "Klapse" willst du nicht, was ich - grade bei dir - sehr gut verstehen kann.
Mit jemanden draußen reden kannst du auch nicht wirklich, weil > Klapse.
Aber was dann?
Nun, dann bleibst ja "nur" noch du oder?
Jeder muss es eh immer irgendwie allein packen, aber viele holen sich dafür unterstützung.
Du müsstest es sozusagen ganz allein anpacken!
Und da finde ich es sehr schwierig dir konkrete Tips zu geben, weil ich dich dazu einfach zu wenig kenne.
Also es sieht ja nun mal nach (zumindest einzelnen Symthomen) einer Depression aus.
Aus einer Depression rauskommen ... mit eigener kraft, (fast) ohne Stütze. (Ich überlege gerade, wie ich das teilweise gemacht hab, komischerweise krieg ich aber keine klare Erinnerung zusammen)
Also was auf jedenfall wichtig ist, das du dich ablenkst. Es ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, schwer sich zu IRGENDWAS zu motivieren, wenn man "da drin steckt". Aber da muss man sich wohl auch ein Stück weit selbst zwingen. Du hast ja jetzt auch Ferien und wie man lesen konnte, gefällt dir das nicht gerade. In der Schulzeit bist du (mehr) im Stress und kommst vielleicht nich so viel zum nachdenken.
Aber jetzt, versinkst du praktisch in deinen Gefühlen und Gedanken. Sie kreisen. Geben keine Ruhe. Das Gefühl des Fallens. Die Verzweiflung.
Ablenkung. Wie sollst du dich schon ablenken?
Was macht dir sonst spaß?
An die frische Luft gehen (sorry, fahren?) ?
lesen?
Schreiben?
Fotografieren?
Die Bilder danach bearbeiten?
Was ist mit Freunden? Was unternehmen?
Ins Kino gehen und bei einem tollen Film abschalten?
Ne DVD besorgen und dich vorm fernsehe pflanzen?
Okay, Bewegung, bzw. frische Luft ist auch sehr wichtig. RAUS AUS DER WOHNUNG!!!
Weißt du das sind nur Kleinigkeiten. Und es ist keine Garantie da raus zu kommen, aber vielleicht der erste kleine Schritt?
Ob es dir hilft, musst du selbst ausprobieren!!!
Und ich glaube dir, dass es total lächerlich für dich klingt. Ich glaube, wenn mir das jemand schreiben würde, würd ich denken "Der hat doch keine Ahnung, was weiß der denn schon?"
Aber glaub mir ich kenn es, und ich weiß wie schwer es ist!!! Du musst es wirklich ausprobieren.
Nächster kleiner Punkt, was mir sehr hilft.
Tolle Musik!
Keine Depri-Musik.
Aber es muss auch nix fröhliches sein.
Es sollte was KRAFTVOLLES sein.
Die Musik LEBEN!
Über das Lied nachdenken!
Und dir davon Kraft und Hoffnung geben lassen! - wenigstens ein bisschen.
Dich hineinversetzen, laut mitsingen. Den Text VERSTEHEN und dich einfach mitziehen lassen von der Kraft von Musik.
Ich "musste" schon oft feststellen, dass Musik nicht für jeden das ist, was sie für mich ist.
Für mich ist es eine Kraftquelle, die mir verdammt viel gibt (ich denke da besonders an die Onkelz, aber es gibt bestimmt auch andere tolle Bands, wenn das nicht so dein Ding ist, du weißt am besten was dir gefällt)
Auch hier: Probiers einfach mal.
Weiß gerade nicht ob ich es so gut rüberbringen konnte.
WENN es überhaupt hilft, dann geht es wahrscheinlich nur in kleinen Schritten, aber jeder Schritt zählt!
Vergiss nicht: DU kannst es schaffen!
Wenns eng (noch enger) wird, dann melde dich bitte hier bei uns, bevor du irgendwas anderes tust.
Wir können dich nicht "retten", aber vielleicht einen kleinen Halt geben - ich weiß es nicht, aber versuchen kann man es!
Ach ja,
mir haben auch stundenlange spaziergänge geholfen, einfach irgendwohin.
Man läuft irgendwo schon vor sich selbst weg, zumindest hofft man das. Und viele sagen, dass ist eh sinnlos.
Aber mir hat es geholfen.
Während ich unterwegs war, war es okay. Ich hab viel nachgedacht.
Wenn ich daheim war, hat es mich immer wieder eingeholt.
ABER, ich war nicht nur ständig "gefangene", sondern irgendwo auch mal für ein paar std frei.
Wenn mir noch irgendwas einfällt, dann werde ich es hier schreiben.
Hast du schonmal ein tollen Liedtext von nem Lied gesucht, das dir gefällt und es einfach umgeschrieben?
Ich hab das schon lange mal vor, bei mir ist aber die Zeit momentan sehr knapp. Aber ich stell mir das schön vor. Die Fähigkeiten/Kreativität dazu hast du bestimmt. Gedichte kannst du ja auch schreiben
.
Ich wünsch dir alles Gute für deinen Weg!
Lieber Gruß
Lingenia